Borbarad

Vorsicht: Hier werden Meisterinformationen aus Alptraum ohne Ende, Unsterbliche Gier, Pforte des Grauens, Bastrabuns Bann und Rohals Versprechen verraten!
Seit letztgenanntem Abenteuer wird diese Seite jedoch nicht mehr aktualisiert.

Erkenne den Feind! heißt eine militärische Devise, und im Moment befinden sich die magischen Kräfte Aventuriens im Krieg. Wer also ist Borbarad? Welche Pläne verfolgt er? Wie kann man ihm entgegen treten?
Abrizah und ihre Gefährten mußten sich bereits mehrfach aus purem Überlebenswillen mit dem Wesen des Bethaniers genauer auseinandersetzen, und so werden hier ihre gesammelten Erkenntnisse präsentiert. Die Beschäftigung mit diesem Thema führt unweigerlich zu Paranoia, so daß sich Abrizah inzwischen sogar Gedanken darüber macht, warum die Vorsilben des tobrischen Stromes Radrom und seines Zuflusses Bendrom zusammen das Wort "Raben" ergeben...

Rohal

Tharsonius und Rohal sind Zwillinge, Söhne Nandus' und Enkel HESindes und PHExens. Beide sind außergewöhnlich magisch begabt, doch von gegensätzlichem Charakter: Bei ihrem letzten Erscheinen (das sicher nicht das erste war), regierte Rohal von 466 bis 589 BF weise das Mittelreich, während Tharsonius in der Gorischen Wüste finstere Experimente, vor allem an Zwergen, durchführte. Während der Magierkriege, die von 590 bis 595 BF wüteten, zog Rohal mit einem Heer zur Feste Tharsonius', der den Kriegsnamen Borbarad angenommen hatte, und verbannte ihn in den Limbus, wohin er ihm allerdings folgen mußte.

Rohal erfand eine eigene Schrift, das Arkanil, und traf verschiedene Vorbereitungen für einen Kampf gegen die Dämonen: Er sperrte viele von ihnen in Gefäße, so daß sie nicht wieder beschworen werden konnten, und erstellte angeblich einen eigenen Sprüchekanon zu großflächigen Exorzismen.

Ein Sechseck der Seitenlänge 2 x 7 x 7 = 98 Meilen mit den Eckpunkten Gläserner Turm im Amboß (der Luft gewidmet), Feuerkloster im Raschtulswall (dem Feuer gewidmet), Brandangeoda Sumodorla Frum in Altzoll (der Erde gewidmet), Blauer Turm in Auen zwischen Wehrheim und Baliho (dem Wasser gewidmet), Arras de Mott auf der Goldspitze im Finsterkamm (dem Eis gewidmet) und Domaris' Turm am Greifenpaß in den Koschbergen (dem Erz gewidmet) scheint prädestiniert für Rohal: Vor 500 Jahren erschien er in Wagenhalt nördlich von Gareth, dem Mittelpunkt des Sechsecks, Ende 1020 BF beim Gläsernen Turm. Allerdings war dies Borbarad bekannt, und er kontrollierte alle diese Stellen (in Altzoll sammelten sich Untote, die anderen suchte er persönlich auf), bis er Rohal stellen und seine Existenz beenden konnte.

Dämonen

Vor 500 Jahren hatte Borbarad drei Dämonenpakte geschlossen: Mit Amazeroth, Targunitoth und Asfaloth (wahrscheinlich in eben dieser Reihenfolge). Der erste Pakt erlaubte ihm die Konstruktion seines Formelkanons, der auch von nicht magisch Begabten ausgeführt werden konnte: Enthalten doch alle borbaradianischen Sprüche die Verwendung von Blutmagie und eine Anrufung Amazeroths, und darüber hinaus auch Hellsichts- und Beherrschungskomponenten, die sicherlich einzig und allein dem Bethanier zugute kommen. Mit der Metaspekulativen Dämonologie kann man übrigens - so man die Geistesgröße und Willensstärke dazu besitzt - weitere solche Formeln erschaffen bzw. diese Komponenten wieder entfernen und so die Zaubersprüche auf ihre harmlosen Ursprünge zurückführen.
Den Pakt mit Amazeroth brach Borbarad jedoch wieder - es ist unklar, warum, hat er sich den Erzdämon dadurch doch auf ewig zu seinem Feind gemacht und kaum noch Macht über dessen Dämonen. Eine andere Theorie hierzu findet sich im Kapitel über Borbarads Pläne.
Seit seiner Rückkehr hat Borbarad den wohl einzigartigen Rekord von sieben (!) Dämonenpakten aufgestellt - einen pro Zacken in der Dämonenkrone, die er nun wieder trägt, so daß zu hoffen steht, daß kein weiterer Pakt folgen wird. Neben seinem Bündnis mit Targunitoth, das ihm die Möglichkeit des magnum opus, der Schaffung des Untotenheeres verlieh, und mit Asfaloth, wodurch er inzwischen selbst die Gestalt und das Wesen von Dämonen verändert, folgten weitere mit Charyptoroth, Agrimoth und Belshirash, um das Perlenmeer zu beherrschen und die Macht der Elemente zu brechen, sowie mit Belhalhar, dem bereits ganze Söldnereinheiten untergeben sind, und schließlich mit Lolgramoth, um Feinde leichter zum Verrat zu bewegen und Zwietracht in ihren Reihen zu säen; sich verhängnisvoll widersprechende Befehle konnte man beispielsweise im Praios 1020 BF in Beilunk beobachten, und - abgesehen von der überraschend hohen Zahl adliger Überläufer - Helme Haffax oder Wenzeslaus von Andergast sind Paradebeispiele für Personen, bei denen völlig unklar ist, ob sie wirklich Verräter sind oder nicht (siehe Das Buch Ymra).
Außerdem entstammen alle beschworenen gehörnten Dämonen (mit Ausnahme der Irrhalken, der Hektabeli, der Quitslinga und unabhängiger Dämonen) sowie die meisten beschworenen niederen Dämonen diesen sieben Domänen: Karmoth, Yo'Nahoh, Vhatacheor, Nirraven, Kah-Thurak-Arfai, viele Azzitais und unzählige Zants, Karakils, Nephazzim und Kharmanthi, um nur die aufzuzählen, deren Namen Abrizah bekannt sind; in Schwarz-Tobrien dürfen darüber hinaus etliche Ulchuchus, Arkhobals und Tuur-Amashs vermutet werden. Die Ma'hay'tamim, die Dämonenarchen, konnten sogar erst durch den gemeinsamen Pakt mit Charyptoroth und Agrimoth gerufen werden. Morcanen, Amrifas und Arjunoor sind noch nicht deutlich in Erscheinung getreten, aber mit ihnen muß noch gerechnet werden. Außerdem zeichnet sich nach der Beschwörung Isyahadins bei der Amazonenburg Löwenstein eine neuerliche Herabrufung seines Zwillings Rahastes ab, der 1327 v. BF als der Große Schwarm Zhamorrah (Samra) und Gorien verwüstet hat.
Einzig der Pakt mit Asfaloth ist dem Bethanier leicht anzumerken. Die Dämonenkrone scheint jedoch mit der Siebten Sphäre verbunden zu sein; ihr Verlust würde Borbarad bestimmt sehr schwächen.

Bei Anrufungen und Beschwörungen wird zumeist ein Namenskürzel in Zhayad für den betreffenden Dämon verwendet. Die folgende Übersicht mag einen im Zweifelsfall darauf vorbereiten, mit welcher Wesenheit man es zu tun hat:

DämonAbkürzungAbkürzung in Zhayad
AmazerothAMZ
BelkelelBKL
BelshirashBSH
CharyptorothCPT
IribaarIRB
IsyahadinIHD
ThargunitothTGT
TlalucTLC
Für Thargunitoth gibt es außerdem das stärkere Zeichen TRGNT, das zuerst von Aroqa von Punin 558 v. BF eingesetzt wurde.

Siebenstreich

Vor zwei Jahrtausenden erschuf PRAios Siebenstreich und gab es Geron dem Einhändigen, einem Halbgott, damit er gegen die Echsischen kämpfe. Angeblich erträgt kein Wesen der Welt mehr als sieben Streiche dieser Waffe (daher der Name). Die einzige vergleichbare Waffe (abgesehen von denen der Götter) ist das rotglühende Zyklopenschwert Gnor'a'khir, "Die-Alles-Bezwingende", das ein Zyklopenkönig mit seinem eigenen Blut schmiedete, von PHEx gestohlen wurde und mit dem der Troll Ilkhold Zottelhaar Balkha'bul bezwang.
Geron, der angeblich von 1500 bis 950 v. BF lebte, erschlug mit Siebenstreich die Große Schlange vom Sikram mit einem Hieb, den Chimärischen Oger mit zwei Hieben, die Schlangenleibigen Schwestern mit drei Hieben, die Bestie von Harodia mit vier Hieben, den Wurm von Chababien mit fünf Hieben, den Basiliskenkönig mit sechs Hieben und den Ewigen Drachen von Phecadien mit sieben Hieben. Zuletzt zog er aus, um das letzte Untier zu stellen, wobei es sich wahrscheinlich um das Omegatherion handelt, und fand ein ungewisses Schicksal.
Danach wurde Siebenstreich jeweils an den tapfersten Recken seiner Zeit überreicht - damit sind wohl Halbgötter gemeint -, bis der Hl. Hlûthar es in der Ersten Dämonenschlacht 568 v. BF führte. Seitdem fand sich kein würdiger Träger mehr, und so wurde Siebenstreich in H'Rabaal eingeschmolzen und die Sieben Magischen Kelche daraus geformt, um es vor Mißbrauch zu schützen.
Diese Kelche werden an verschiedenen Orten Aventuriens aufbewahrt, bis die Zeit gekommen ist, Siebenstreich neu zu schmieden; vor einigen Jahrzehnten konnten dämonologische Verschwörer gerade noch daran gehindert werden, die Kelche zu stehlen. Erzmagus Rakorium Montagunus verwahrt den Kelch der Magie in der Halle des Quecksilbers zu Festum, ein anderer Kelch ist in der Feste Grauzahn (oder war zumindest dort, bis Graf Uriel von Notmark zu Borbarad übergelaufen ist), weitere befinden sich im Kusliker Hesindetempel und im Arkanen Institut zu Punin. Die Aufbewahrungsorte der restlichen drei Kelche könnten der Echsentempel von H'Rabaal, die Stadt des Lichts in Gareth und der Rondratempel in Donnerbach sein.

Aliae dramatis personae

Pyrdacor ruht seit dem Zweiten Drachenkrieg hinter einem Bannkreis in der zerstörten Echsenmetropole Zze Tha, einem Mauerwerk aus hellweißem Sandstein, in das Glyphen aus dem Diamantenen Sultanat und Symbole der Elemente und des PRAios eingeritzt sind.
Sein Karfunkelstein stürzte als Komet zur Erde, und daraus wuchs ein Drachenei, das zuerst der Reichsdiamant der Sultane wurde und heute in der Drachenei-Akademie zu Khunchom aufbewahrt wird. Dereinst wird er sich trüben, und ein neuer Drache mit der Seele und der Macht Pyrdacors wird ihm entschlüpfen, der nur noch fressen muß, um zu wachsen. Aus diesem Drachenei wird Pyrdacor zu den Menschen sprechen.
Es steht zu vermuten, daß er sich nach seinem Wiedererwachen erneut mit dem Namenlosen verbünden wird - wie schon im Zweiten Drachenkrieg.

Pardona ist ein Geschöpf der alten Elfengötter und etwa drei- bis fünftausend Jahre alt, doch vom Namenlosen verderbt. Sie führte die Hochelfen im Himmelsturm in den Untergang, befahl Erzdämonen und erschuf etliche Misch- oder neue Wesen, darunter die Eisigel, die Gletscherwürmer, die Feylamias, etliche Harpyen, die Neunaugen und - quasi als Krönung - die Dunkelalben: eine Kreuzung aus Elfen und Dämonen. Vor 2.000 Jahren wurde sie vom Dämonensultan entführt und ein Jahrtausend lang in der Siebten Sphäre gefangen gehalten, bevor sie vom Namenlosen befreit wurde (jedoch ist auch möglich, daß dies durchaus der Absicht des Dämonensultans entsprach). 1011 BF, kurz nach der Expedition Phileasson Foggwulfs, die das Geheimnis ihrer Person erst lüften konnte, schien Pardona für mehrere Jahre geschwächt; doch diese Zeit ist nun vorbei.

Der Namenlose scheint auf eine Art Bündnis mit Borbarad hinzuarbeiten, bislang jedoch erfolglos. So hat etwa Pardona, seine Legatin in Aventurien, dem Bethanier einen neuen Körper erschaffen, doch wies er sie brüsk zurück und entschwand ohne ein Wort des Dankes.
Wahrscheinlich setzt das Rattenkind darauf, daß Borbarad ihn von seiner Fesselung an die Große Bresche befreien könne, damit die Dämonenbrut über die Sphärenordnung hereinbricht. In diesem Fall können uns wohl auch die Götter nicht mehr helfen, denn die folgende Letzte Schlacht wäre das Ende der Welt.

Tarlisin von Borbra spielt eine sehr zwielichtige Rolle: Zur Anfangszeit von Borbarads Rückkehr machte er sich als Großmeister des ODL dafür stark, den neutralen Orden in einen wider die Schwarzmagie zu verwandeln; er legte dabei einen gewissen Fanatismus zutage und wirkte ehrlich.
Als er sich eigenmächtg der Expedition der Golgariten zu Borbarads alter Feste in der Gor anschloß, um das "Desiderat" zu suchen (oder schon früher), geriet er unter einen Beherrschungszauber Borbarads. Dieser soll inzwischen seine Wirkung verloren haben, doch bin ich mir sicher, daß der Bethanier auch die Analysen der besten Magier zu täuschen vermag. Jedenfalls neigt Tarlisin seitdem manchmal zu Zornausbrüchen mit gewaltigen IGNIFAXII. Sein iama ist ein Pavian-Pascha.

Weitere Personen, die wohl noch eine wichtige Rolle spielen werden, sind Gilia, die Tochter Yppolitas, Raidri Conchobair, der Schwertkönig, Yppolita und Rohaja, die Zwillingstöchter Brins, Thesia von Ilmenstein, Nahema, die Amazonenkönigin Antiarna von Yeshinna und Thomeg Atherion, des Leiters der Akademie der Geistigen Kraft zu Fasar, in dem manche die Wiederkehrt des Sultans Sheranbil V, der von 509 bis 415 v. BF regierte, sehen (und dessen Name sehr dem des Omegatherions ähnelt).

Borbarads Pläne

Die Schwarze Horde folgt offensichtlich keiner militärischen Logik, strebt Borbarad doch nicht die konventionelle Eroberung eines Staates an. Vielmehr scheint er danach zu trachten, die Harmonie der Welt zu zerschlagen und die Gottergebenheit der Menschen zu brechen, die ihm verhaßt sind. Dazu verfolgt er bestimmte Strategien:
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Primo: Die Eroberung von Orten, an denen sich die Kraft sammelt, sich also Nodices der Kraftlinien befinden. Gelungen ist ihm dies bereits bei dem Dreick Warunk (wo sich Mischwesen sammeln), Ilsur und dem Yslisee mit Eslamsbrück in der Mitte. Außerdem stehen in Tobrien und im Bornland die etwa tausend Jahre alten sogenannten Daimosköpfe der alten Schamanen der Orks und Goblins, von denen der zweiköpfige Schädelturm bei Warunk der größte ist. Darüber hinaus kreuzen sich in Dragenfeld, dem Ort, an dem Lisom Borbarad aus seinem Bann befreite, zwei Astrallinien, die Ketten Satinavs genannt. Der eine reicht weiter zum Nachtschattenturm, wo Pardona dem Bethanier seinen neuen Körper erschuf, bzw. ins Tal des Nagrach im Ehernen Schwert, ein Weg, der bis zur Dämonenzitadelle führen könnte; der andere führt über die Gorische Wüste, wo Borbarads alte Feste steht und sich ein großer Sphärenriß befindet, nach Thalusien, vielleicht nach Zze Tha mit Pyrdacors Bannkreis. Diese Linien scheinen ungefähr das Gebiet zu begrenzen, das Borbarad erobern will (das würde bedeuten, nach der Besetzung Schwarztobriens und der Übernahme Rashduls und Elburums sowie den mißlungenen Attacken auf Beilunk, Vallusa, Festum und Neersand sowie dem fehlgeschlagenen Putsch in Aranien sind Angriffe auf Perricum, Khunchom, Anchopal und Mherwed zu erwarten). Tatsächlich befestigt die Schwarze Horde die Ogermauer zwischen Trollzacken und Schwarzer Sichel, eine Stelle, wo vor Urzeiten eine Riesenmauer stand.
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Secundo: Die Schwächung des Einflusses der Zwölfgötter in Aventurien. Dazu gehört neben der obligatorischen Tempelschändung die Eroberung der Ilsurer Quellen und die gezielte Vernichtung der Amazonen (Löwenstein und Kurkum sind gefallen, Yeshinna dezimiert, es verbleiben nur noch Keshal Rondra im Raschtulswall und die legendäre Amazonenburg in der nördlichen Maraskankette, deren Schicksal ungewiß ist). Die Eroberung Bjaldorns muß demnach als Fehlschlag gewertet werden, da der Haupttempel FIRuns durch ein Wunder des Wintergottes geschützt wurde - ganz zu schweigen von Vallusa mit seinem Feuerturm. Als weitere Ziele dieser Art böten sich die Hängender Gletscher in der Schwarzen Sichel, Beilunk, der Hain der PERaine zu Anchopal und Perricum an. Zu diesem Zweck wurde bereits eine zweite Front im Norden durch Uriel von Notmark und die Nagrach-Paktierer in Paavi eröffnet, Vorbereitungen für eine dritte Front von der Gor aus gegen Aranien, Chalukistan und Gorien deuten sich an. Das noch unvollendete Zwölfgöttermonument in den Goldfelsen bei Oberfels dürfte dagegen zu weit von seinem Einflußbereich entfernt sein.
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Tertio: Die Seeherrschaft, insbesondere über das Perlenmeer. Nach dem Pakt mit Charyptoroth häufen sich Anschläge in den großen Küstenstädten Festum, Havena, Al'Anfa und Kuslik, außerdem wird die Mittelreichische Perlenmeerflotte gezielt und wirkungsvoll sabotiert. Es ist denkbar, daß der Unterwasserkontinent Lahmaria Charyptoroth untersteht und am Grund des Perlenmeers liegt.

Borbarads Vorgehensweise ist geradezu brachial und gnadenlos rücksichtslos gegenüber Freund und Feind: Anfangs waren Answinisten, maraskanische Rebellen und barbarische Söldner die geeignetsten Verbündeten gegen das Mittelreich, durch die vielen adligen Überläufer, den Endlosen Heerwurm der Untoten und die immer länger andauernden dämonischen Manifestationen werden sie zunehmend entbehrlich.
Die verbliebenen Söldnerhaufen, die kaum noch als menschlich zu bezeichnen sind, nennen sich Die Rote Saat der Gor (unter dem Banner der Blutigen Äxte), Die Schwarze Schlange von Charypso (eine berüchtigte Piratenbande, deren Anführer Dagon Lolonna sich als der verschollene horasische Kronprinz Jaltek ausgibt) sowie Die Hunde des Krieges und Reiter des Widharcal, die ganze Hundertschaften bilden. Die Horde besteht zur Gänze aus Xarfai-Paktierern, außerdem stehen Goblins, Llumas Ogerbande und sogar Krakonier und Hummerier aus Lahmaria in Borbarads Diensten.
Außerdem hat Borbarad einen Teil seiner Versprechen aus seinem Testament wahrgemacht und lehrt die ihm folgenden Magier (darunter so illustre Bösewichte wie Abu Terfas, Xeraan und Galotta) neue, vernichtende Formeln wie zum Beipiel ASCHE UND STAUB!, der seine Opfer in eben jenes verwandelt.
Das Omegatherion schließlich ist Borbarads zerstörerischste Waffe. Unter völlig unklaren Umständen gelang es ihm, die Letzte Kreatur in die Dritte Sphäre zurückzurufen, wo es sich nun von Warunk ausgehend spiralförmig in Tobrien ausbreitet und das ganze Land vergiftet und verwandelt. Selbst wenn Borbarad und all seine Dämonen vernichtet werden sollten, ist fraglich, wann diese Gebiete wieder fruchtbar sein werden. Gegen das Omegatherion kann wohl nur die vereinte Macht der Götter und Giganten etwas ausrichten.

Borbarad besaß schon früher eine anmaßende Hybris ohne gleichen, doch wenn er sich nun bei seiner Offenbarung durch den Greifenbalg in Gareth als "den neuen Herren der Welt, den Alveraniaren des Verbotenen Wissens, den Beherrscher der Sieben Elemente und der Wesen der Siebten Sphäre, Borbarad den Ewigen" bezeichnet, so spricht daraus nur noch Wahnsinn. Auch verfolgte er früher eigennützige Ziele und arbeitete nicht auf die Vernichtung der Welt hin.
Dies brachte
Iridion Zyrax Bo auf die Idee, hinter all dem könnte eine wahrhaft dämonische Erklärung stecken:
die Beherrschung Borbarads durch Amazeroth!
Ein solches Vorgehen würde der Perfidie Iribaars genau entsprechen, und einige versteckte Hinweise sprechen dafür: So ist unklar, warum Borbarads Pakt mit Amazeroth nicht mehr gültig ist - ist er wirklich von Borbarad gebrochen worden, oder hat Amazeroth die Kontrolle über ihn übernommen? Die Selbstbezeichnung Borbarads als "Alveraniar des Verbotenen Wissens", während Amazeroth der "Herr des Verbotenen Wissens" genannt wird, ist mehr als merkwürdig. Überhaupt deutet die Tatsache, daß Borbarads eigentlicher Name Tharsonius kaum noch verwendet wird (insbesondere von ihm selbst), auf eine Schwächung hin; bedeutet doch die Kenntnis des Wahren Namens bei vielen magischen Wesen wie Dämonen oder Kobolden einen Machtgewinn über sie. Außerdem ist sehr auffällig, daß nicht nur die Untergebenen der sieben Erzdämonen, mit denen Borbarad Pakte geschlossen hat, leichter beschworen werden können, sondern auch diejenigen aus Amazeroths Reich - wie ist das zu erklären, wenn Borbarad keine Verbindung mehr zu Amazeroth hat? Vielleicht steuert Amazeroth Borbarad sogar, ohne daß dieser es merkt, und läßt ihn im Glauben, er habe den Pakt gebrochen und handle eigenständig.
Amazeroth wäre es durchaus zuzutrauen, ganz eigene Pläne zu verfolgen: Ist er doch neben Asfaloth und Targunitoth bereits der mächtigste der Erzdämonen, scheint er selbst die anderen Erzdämonen unterwerfen zu wollen: Denn als die anderen elf ihre geheimen Festungen errichteten, erschuf er stattdessen die Iribaarslilien, die über Dere verstreut wachsen und so kaum greifbar sind, während die Macht der anderen sich in ihren Festungen konzentriert und Amazeroths Verrat ihrer Lage an die Götter die Erzdämonen sehr schwächen würde; so hat er für die Zukunft eine Möglichkeit in der Hand, sie zu erpressen. Amazeroth könnte sich auch einen Spaß daraus machen, die alten Prophezeiungen scheinbar zu erfüllen und dabei auf ein völlig anderes Ende zuzusteuern.

Conclusio

Es verbleibt die Frage, wie man der Bedrohung durch den Bethanier begegnen soll. Ein Mensch kann Borbarad, den Halbgott, natürlich nicht aufhalten. Es gibt jedoch ein paar (theoretische) Möglichkeiten, wie ihm Einhalt geboten werden kann:
*Das Auftreten eines oder meherer Wächter der Sphärenharmonie wie des Hohen Drachen Menacor oder des Lichtelfen Alfadriel Sphärensangs, der zuletzt kurz vor Rohals Verhüllung gesehen wurde, ist anzunehmen, doch werden ihre Kräfte wohl nicht gegen Borbarad ausreichen.
*Rohal wurde, als auch er zurückkehrte, von seinem Bruder anscheinend vernichtet, doch kündigte er an, daß dieser ihm folgen werde. Womöglich enden beide erneut gebannt an einem Ort, wo sie gegenseitig ihre Mächte im Gleichgewicht halten.
*Heskatet, die Trägerin der Waage der ehernen Zeit, die Herrin des Feuers von Shaa'naas'bar, ist ein rätselhafter Dämon, der sich weder anrufen noch bannen läßt; selbst andere Dämonen scheinen Heskatet zu fürchten. Von Zeit zu Zeit verschleppt Heskatet mächtige Magier für immer in eine andere Sphäre und steht daher vielleicht mit dem Schicksal oder der Zeit in Verbindung. Wer wäre ein passenderes Opfer für Heskatet als Borbarad?
*Da Borbarad durch einen gewaltigen Satinav-Frevel von Liscom befreit wurde, könnte darin auch die Lösung liegen: Satinav selbst greift vielleicht ein (oder besser: griff zur richtigen Zeit ein). Dieser Gedanke ist es wert, verfolgt zu werden, doch tut sich der menschliche Geist bei Zeitproblemen bekanntlich recht schwer. Ein Beispiel möge die von Abrizah vermutete Zeitschleife beim Untergang der Elfenkultur sein: Die Hochelfen beten ketzerisch ihre Vorfahren als Götter an; Madaya verbannt sich selbst und mit ihr eben jene Ahnen ins Licht, aus dem sie kamen (Madas Frevel); dadurch werden die Sphären durchbrochen, und der Namenlose kann die Sechste Sphäre, in die er gebannt war, verlassen; er bringt die Hochelfen mit Pardonas Hilfe dazu, ihre Vorfahren anzubeten.
*Sollte Borbarad tatsächlich von Amazeroth gelenkt werden, dann ist völlig offen, wohin seine Untaten führen werden, denn Iribaars Pläne sind unergründlich.

In kleinerem Maßstab kann jedoch jeder seinen Beitrag leisten, um das Ende der Welt abzuwenden. Borbarads Reichweite dürfte einen Flugtag, also tausend Meilen betragen, so daß nur Brabak und Trahelien noch sicher sind. Bei seinen Anschlägen scheint er aber magisch gewappnete Ziele zu meiden, so daß naheliegenderweise die Magier jetzt nicht zu vertreiben, sondern im Gegenteil zu sammeln sind.

Bei kämpferischen Auseinandersetzungen sind Reiter ungeeignet, da ihre Pferde durch Dämonen sofort in heillose Panik versetzt werden. Stattdessen sind Bannstaub und Willenstränke heute wichtiger denn je.
Die militärische Führung des Mittelreichs hat auf die Besonderheiten der Schwarzen Horde inzwischen reagiert und führt keine schlecht bewaffneten Bauern mehr in die Schlacht, sondern setzt verstärkt auf Geweihte und Magier. Es bleibt dem nur noch hinzuzufügen, allen Magiekundigen die Sprüche GARDIANUM PARADEI, PENTAGRAMMA DRUDENFUß, AUGE DES LIMBUS, UNITATIO GEISTESBUND und ARCANO PSYCHOSTABILIS ans Herz zu liegen, während von Sphärenreisen und der Anwendung von Borbarad-Magie gänzlich abzuraten ist, beschworene Dämonen leicht außer Kontrolle geraten können und der Einsatz von Elementargeistern fraglich ist, da sie von der Gegenseite anscheinend leicht vertrieben werden können.

"SEID VERNICHTET; WESEN DES BÖSEN!" - "Sei vernichtet, Wesen des Guten."

Famous last words


Franz Indra (dsa@hey.to)